Sexuelle Funktionsstörungen

Das sind solche Beeinträchtigungen der Sexualität, die einen für beide Partner befriedigenden sexuellen Kontakt behindern oder unmöglich machen.

Früher bezeichnete man die Störungen beim Mann pauschal als Impotenz, bei der Frau als Frigidität; heute ist man sehr viel genauer hierüber informiert. Etwa jeder 5. Mann leidet unter solchen Problemen, zumindest zeitweilig, Frauen noch häufiger.

Die sexuellen Funktionsstörungen können gelegentlich auftreten, dann ist u.U. eine Sexualberatung sinnvoll; oder sie sind ständig vorhanden, dann ist eine gezielte Behandlung notwendig.
Die sexuellen Funktionsstörungen können seit dem Beginn der „sexuellen Karriere“ bestehen, oder später im Lauf des Lebens aufgetreten sein (primär/sekundär).
Sie können bei jeder sexuellen Aktivität bestehen (durchgängig) oder nur bei bestimmten Formen sexuellen Kontaktes (situationsabhängig, z.B. nur beim Geschlechtsverkehr).

Sexuelle Funktionsstörungen können partnerabhängig oder partnerunabhängig sein, d.h. bei jedem Partnerkontakt auftreten oder nur bei bestimmten Partnern.

Ursachen für sexuelle Funktionsstörungen

  • können körperliche Erkrankungen sein, z.B. ein Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen
  • oder sie sind durch psychische Belastungen bedingt, z.B. durch Partnerkonflikte oder seelische Probleme in der Lebensentwicklung.
  • Sehr häufig sind sexuelle Funktionsstörungen durch eine Kombination von körperlichen und seelischen Problemen verursacht.

Wegen der vielen möglichen Ursachen sind neben einer körperlichen Untersuchung eine umfassende Sozial-, Psycho- und Sexualanamnese extrem wichtig, wobei die Erhebung der allgemeinen Befindlichkeit des Patienten im privaten und beruflichen Bereich sowie im Sexualleben im Vordergrund steht.